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Politische Bildung für Menschen in prekären Lebenslagen
„Stuttgart, 19.5.2022
Politische Bildung für Menschen in prekären Lebenslagen – ein Ratschlag im Literaturhaus Stuttgart zeigt die neuen Perspektiven deutlich
Seit 2016 läuft in einem Netzwerk Politische Bildung für Menschen im Prekariat die Debatte wie dies verstärkt und umgesetzt werden kann. Bisherige Methoden der politischen Bildung greifen nicht, weil sie zu sehr an den Interessen der Mittel- und Oberschicht orientiert sind. Sie müssten niederschwelliger werden, die Interessen der Prekären aufgreifen, sie an ihren Wohn und Lebensorten erreichen. Kurz gesagt, es bedarf Pilotprojekte der Politischen Bildung, die konsequent die bisherigen -Methoden durchbrechen. Dies erscheint als unmittelbare Aufgabe der traditionellen Bildungsträger sowie auch der Institutionen Sozialer Arbeit, die mit den Menschen in Armutslagen und in prekären Verhältnissen arbeiten.
Sie bewegt sich doch: Politische Bildung in Baden-Württemberg
„In der Jugendherberge Stuttgart trafen sich gestern am 31.3.22 zahlreiche Betroffene Menschen in prekären Lebenslagen, um im Rahmen eines workshops die Inhalte der politischen Bildung in Baden Württemberg zu besprechen.
Die Moderation im Auftrag des Netzwerks Politische Bildung erfolgte durch Doris Kölz von der lak-bw und Anja Dargatz von der Friedrich-Ebert-Stiftung. Dabei ging es um eine Analyse der eigenen Erfahrungen, der Konsequenzen und um Empfehlungen für eine Reform der politischen Bildung.
Die Politische Bildung muss die Menschen in prekären Lebensverhältnissen erreichen, sie muss niederschwellig und aufsuchend sein. Sie muss was mit dem Leben der Menschen zu tun haben, muss sie motivieren und befähigen, sich zu organisieren und sich in die gesellschaftlichen Dialoge einzumischen. Das soll am 19. Mai mit den Vertretern der Landtagsfraktionen diskutiert werden.
Erster Schritte wäre die Installierung von Pilotprojekten bei den Trägern der Politischen Bildung. Das kann auch bei Volkshochschulen oder in Bereichen niederschwelliger Sozialarbeit sein. Mindestens eine „Personalstelle Politische Bildung“ in jedem Landkreis für einen solchen Bildungsansatz wäre das erste Ziel in Baden- Württemberg.“
Roland Saurer