Ein Beitrag von Doris Kölz vom 18.10.2024 – Landespolitisches Gespräch

11 Thesen „Vom sozialen Rand ins gesellschaftliche Zentrum“

                           Stuttgart, den 18.10.2024

1.These

Die Gründung der Landesarmutskonferenz in 2012 war ein Akt der Selbstermächtigung  # von unten.

 

2.These

Die Erweiterung der Landesarmutskonferenz in 2014 um die Verbände der Wohlfahrt und den Landes DGB bietet die Chance, die Armutsbekämpfung in Baden-Württemberg gemeinsam zu verfolgen.

 

3.These

Inhaltlicher Ansatz ist vor allem das Gründungsprotokoll der Landesarmutskonferenz 2012 und die Charta der Gemeinsamen Landesarmutskonferenz von 2014.

 

4.These

Der Beirat zur Armutsbekämpfung beim Sozialministerium, die modulare Armutsbericht-erstattung sind gute Grundlagen für eine Sensibilisierung in der Frage nachhaltiger sozialer Gerechtigkeit. Das jährliche Format „Armut und Teilhabe“ sichert den Austausch aller Akteure, bezieht die Basis unmittelbar ein.

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Ein Beitrag von Roland Saurer vom 18.10.2024 – Landespolitisches Gespräch

Werte Parlamentarier, meine sehr geschätzten Damen und Herren, liebe Basisvertreter,

mein Dank richtig sich an Florian Wahl, dass er uns auch im 2. Jahr am Tag des landespolitischen Gesprächs eingeladen hat. Dass auch die demokratischen Fraktionen zugesagt haben, heute dabei zu sein.

Das, was Sie gewohnt sind in ihrer Arbeit, ist dass Sie mit Verbänden, Politikern, Apparaten, umgehen, die was mit Bürokratie, Organisation, Medien, Macht und Einfluss zu tun haben.

Wie häufig sich Bürger – mit der Marktasche sozusagen – sich an Sie wenden mag ich nicht zu beurteilen. Und wie ist das dann, wenn sich Aktive aus der Bevölkerung des Spektrum Prekarität und Armut an Sie wenden? Von Ihnen Antworten wollen?

Vermutlich nicht alltäglich, vielleicht sogar in gewissem Sinne exotisch. Man könnte sich Ihrerseits zurücklehnen und sagen, irgendwie werden wir deren Interessen auch bedienen.

Bedienen dadurch, dass wir ihnen Projektförderung zukommen lassen, gesteigert Institutionsförderung und  am Ende auch Personalförderung.

Doch wie wir Ihren tatsächlichen Einfluss auf das gesellschaftliche Geschehen heben können, das ist uns auch im Parlament unklar???

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Ein Beitrag von Harry Wiedmann vom 18.10.2024 – Landespolitisches Gespräch

Die Motivation und Hindernisse die Menschen die am Rande der Gesellschaft leben, und im ständigen Kampf sind um soziale Gerechtigkeit zu bekommen, sind vielfältig:

Hindernisse der MOTIVATION wie:
Persönliche Negative Erfahrungen mit Ungerechtigkeit, Benachteiligungen und Diskriminierungen, schlagen unbarmherzig zu.
Die Vorurteile beeinträchtigen das Selbstwertgefühl und zerstören jegliche Möglichkeit der Sozialen Integration.

DER Mangel an SOLIDARITÄT
und die HILFLOSIGKEIT sich gegen das System durchsetzen zu können,
wird oft zur Mamut Aufgabe, Die die meisten schon nicht mehr ALLEIN schaffen.

Die Wichtigkeit der GEMEINSCHAFT, und die gegenseitige Unterstützung von Gleichgesinnten mit erfahrenen Helfern, muß auf Augenhöhe und Gleichberechtigung stattfinden.
Dadurch wird eine aktive Partizipation der Betroffenen mit Respekt ermöglicht.
So läuft es zum Beispiel in unseren Verein der Landesarmutkonferenz Baden Württemberg, wo es normal ist gemeinsam den Weg der Sozialen Integration und Selbstmandatierung allmählich wieder zu erlangen.

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Ein Beitrag von Olena Tutova vom 18.10.2024

Aktionswoche „Aktionswoche Baden-Württemberg „Armut bedroht immer noch alle!“

Thema des „Landespolitisches Gespräches“: 20 Jahre Aktionswoche – ihre Bedeutung für die Armutsbekämpfung in Baden-Württemberg – Konsequenzen für Zivilgesellschaft und Landespolitik

 

            Das Thema dieser Aktionswoche Baden-Württemberg „Armut bedroht immer noch alle!“ liegt mir besonders am Herzen.

            Mein Name ist Olena Tutova. Ich bin in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine, geboren. Dort habe ich mein ganzes Leben in Frieden und Glück verbracht. Meine Mutter war Ukrainerin. Mein Vater war Russe. Ukrainisch und Russisch sind beide meine Muttersprachen. Aber wegen Russlands Angriff auf die Ukraine musste ich meine Heimat verlassen.

            Am 24. Februar 2022 in der Nacht bin ich von zwei dumpfen  Geräuschen aufgeweckt worden. „Vielleicht sind das Explosionen. Der Krieg begann“ – habe ich gedacht. „Aber nein, das kann nicht sein. Es wäre totaler Wahnsinn“ – war mein zweiter vernünftiger Gedanke. Aber der Krieg hat nichts vernünftiges an sich. Der Krieg ist nur Grausamkeit, Furcht und Elend. Und Endloser Wahnsinn.

            Sofort habe ich die Entscheidung getroffen, zu fliehen. Ich erinnerte mich an Aleppo und an anderen leidgeprüften Städten, wo die Zivilisten gnadenlos getötet und die Krankenhäuser bombardiert wurden. Ich hatte keinen Zweifel daran, dass sich dieselben Gräueltaten sehr bald in meiner Heimat wiederholen würden.

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