25 Jahre NAK – das bedeutet auch die bestehenden Landesarmutskonferenzen in den Fokus zu nehmen. Die erste gab es vor über 20 Jahren in Niedersachsen. Die jüngste dürfte die LAK-BW Baden-Württemberg sein.
Die LAKs gehören der NAK mit an, sie haben kein gesondertes Stimmrecht, sind aber in den Mitgliederversammlungen und in den AGs präsent. Sie haben Antrags-, Diskussions- und Rederecht.
In den Bundesländern bzw. Stadtstaaten Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg existieren Landesarmutskonferenzen als feste Institutionen. In Bayern werden thematisch alle 1 – 2 Jahre Konferenzen zu Armutsfragen durchgeführt.
In Bremen existiert eine „Bremer Armutskonferenz“.
Seit dem Frühjahr 2015 hat sich eine Arbeitsgemeinschaft der Landesarmutskonferenzen in Deutschland gebildet. Ihr gehören aktiv Berlin, Niedersachsen, das Saarland und Baden-Württemberg an. In enger Partnerschaft die LAK Rheinland-Pfalz, die LAK Mecklenburg-Vorpommern.
Die LAKs haben sich zu dieser Zusammenarbeit entschlossen, um ihre Aktivitäten, den Info- und Meinungsaustausch zu sichern und zu vernetzen. Die Sichtweisen und Interessen der Landesarmuts-konferenzen sind nicht identisch. Deutliche Unterschiede bestehen durch die Gründungsprozesse der LAKs, die soziale Lage in den einzelnen Bundesländern, die Struktur und Zusammensetzung der LAKs. Manche sind eher LAKs von unten, z. B. die in Baden-Württemberg. Andere LAKs wurden top-down gegründet, durch Wohlfahrtsverbände und Gewerkschaften. Betroffenenorganisationen und politische Plattformen von NGOs sind in den LAKs eher die Ausnahme.
Im Saarland arbeitet die LAK in der Armutsberichterstattung des Landes mit, greift mit Betroffenen Armutsthemen auf, verarbeitet diese z. B. per Film, vertieft sie in einzelnen Veranstaltungen, mischt sich aktiv in die Landespolitik ein.
In Niedersachsen ist die LAK ein bedeutender Faktor der Landessozial-politik geworden. Sie wirkt nach aussen durch eine Teilhabe-Zeitung, die in Auflage von gedruckt 10.000 herauskommt. Die LAK Niedersachsen hat eine grosse Nähe zu Flüchtlingsthemen, ihr besonderes Anliegen ist der Ausbau der öffentlichen Beschäftigung. Dort besteht auch über das DW Niedersachsen aktiver Kontakt zu Betroffenen.
In der LAK Rheinland-Pfalz entsteht eine qualitative Analyse der gesundheitlichen Situation von Menschen in Armutslagen, die mit einem umgangreichen medizinpolitischen Papier in 2016 zum Abschluss kommt.
„Berlin und Armut“: Hier setzt die LAK Berlin an, um Armut in der Global City sichtbar zu machen. Den Menschen mit Schamgefühlen eine Stimme zu geben. Sie selbst ist keine LAK der lauten Töne, wie sie auf ihrer Homepage erklärt.
In Baden-Württemberg ist die Lak-BW 2012 von Basisorganisationen gegründet worden, sie fusionierte 2013 mit den Wohlfahrtverbänden und dem DGB. Der Erste Armutsbericht des Landes BaWü stand im Zentrum, sowie der Aufbau eines sozialpolitischen Netzes mit Landespolitik, Gewerkschaften, NGOs und Sozialwissenschaftlern. Über die Landesgrenzen hinweg gibt es Verknüpfungen nach Frankreich, der Schweiz und ins österreichische Vorarlberg. Die Unterstützung der bestehenden Plattformen von Armutsbetroffenen auf Landes- und Bundesebene ist politisches Anliegen der LAK-BW.
Die LAKs haben sich 2015 entschieden den jährlichen Weltarmutstag gemeinsam aufzugreifen und ihm jeweils ein Thema zu geben. So in 17.10.2016 mit dem Fokus auf „Grosse Armut – grosser Reichtum: die Ungleichheit global, die Spaltung lokal“.
Die materiellen Rahmenbedingungen der LAKs sind bescheiden. Im Saarland, in Niedersachsen, in Baden-Württemberg gibt es Landeszuschüsse in geringem Umfang, andere LAKs haben keinerlei Mittel – weder von den Landesregierungen noch von Sozialverbänden oder Gewerkschaften. Insofern basiert vieles auf ausserordentlichem Engagement der Ehrenamtlichen, der Basisaktivisten, der Unterstützung aus der Zivilgesellschaft.
Was uns eint, es ist die „Leidenschaft für den Nächsten“, wie das der grosse Saul Alinsky aus Chicago in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts genannt hat.
Roland Saurer
LAK-Baden-Württemberg
„Es ist genug!…genug für alle!“
Wir haben bewusst gewartet bis die Landtagswahlen in Baden-Württemberg vom 13. März 2016 um sind. Diese bringen zum einen eine politische Wende in unserem Land. Zum anderen bestätigen sie, dass es total falsch war den Armutsbericht erst Ende November 2015 zu veröffentlichen und ihn damit aus dem politischen Diskurs der grün-roten Landesregierung und dem Landtagswahlkampf herauszuhalten. Man hatte den Eindruck wie wenn es diesen Bericht in Baden-Württemberg nicht gäbe. Bei offensiven Umgang mit dem Armutsbericht z. B. ein Jahr früher ab dem Herbst 2014 hätte sich ein anderer gesellschaftlicher Diskussionsstand entwickelt. So bestätigte sich wieder einmal: Armut versteckt sich, Armut wird versteckt. Weil es in einem reichen Bundesland keine Armut geben darf. Und es gibt Armut unübersehbar, und es gibt sie dauerhaft, und es gibt sie in vielfältigen Formen: Vom Skandal Kinderarmut bis zum wachsenden Skandal von Armut im Alter.
Der Armutsbericht liegt seit Ende November 2015 in Baden-Württemberg vor. Die Landtagswahlen am 13. März 2016 haben für die rechtsgerichteten Parteien ein knallhartes Wahlergebnis gebracht, von landesweit 15,1 % für die AfD mit 809311 Stimmen. Bei der Zusammensetzung der Wählerschaft fällt auf, dass die AfD eine breite Zustimmung bisheriger Nichtwähler sowie eine Zuwanderung von bürgerlich-konservativen Wählern der CDU wie von bisherigen Wählern der SPD erreicht hat. Weitere politisch rechte Wählerschaft bleibt 2016 unbedeutend, sodass die AfD das breite Sammelbecken dieses politischen Milieus bildet.
Dieses Ergebnis – vergleichbar mit Sicherheit auch mit den Wahlergebnissen und Wählermobilisierungen in den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt – zeigt die massive politische Entfremdung von den sozialen Milieus der etablierten Parteien. Besonders augenscheinlich ist die Entfremdung von den traditionellen Milieus der politischen Linken, der SPD und der Linkspartei. Sie bieten keine politische Heimat für enttäuschte Wählergruppen oder gar für die bisherigen Wahlverweigerer.
Die Fortsetzung der Agenda-Sozialpolitik führt zu weiterer Verarmung – Ungleichheit und Prekarität. Dieser Prozess verbindet sich mit dem Phänomen der wachsenden Angst vieler Menschen vor dem sozialen-kulturellen Abstieg.
Die Armutsökonomie in Form von Tafeln, Kleiderläden, Wärmestuben, Suppenküchen, Vesperkirchen, Pflasterstuben, Notübernachtungen, des Kälte- und Erfrierungsschutzes etc. nimmt weiter zu. Zwischenzeitlich erreicht das Hilfsangebot der Tafeln etwa 1,5 Millionen Menschen bundesweit. Dieser blamable Wachstumstrend ist ungebrochen. Die Unterversorgung im gesundheitlichen Bereich setzt sich massiv fort.
Die Bildungsferne breiter Bevölkerungsgruppen ist weiter gestiegen. Gesellschaftliche Teilhabe und Partizipation sind für Menschen in Armutslagen weitgehend Fremdwörter geblieben.
Arme und Bedrohte, gesellschaftlich Marginalisierte und Menschen in extremer Armut konkurrieren mit Flüchtlingen im Verteilungskampf um die sozialstaatliche Leistungen bzw. um die Hilfen der Armutsökonomie. Die Kosten der Flüchtlingsintegration verbleiben nach derzeitigen Regelungen zu 80 % bei den Bundesländern und Kommunen. Nach den Rückmeldungen der kommunalen Spitzenverbände – auch in Baden-Württemberg – wird sich der Verteilungskampf besonders auf der kommunalen Ebene abspielen.
Dies bedeutet einen Verteilungskampf unmittelbar auf der Ebene der Städte, Gemeinden und Landkreise. Die Gemeinden, Städte und Landkreise haben diese Integrationskosten im besonderen Ausmaß zu stemmen. Zu wessen Lasten werden die exorbitanten Kosten gehen? Wir möchten davor warnen diese Kostenentwicklung zu bagatellisieren und sie letztlich klammheimlich auf dem Rücken der betroffenen Bürger auszutragen. Dies bedeutet, dass wir dringend eine Diskussion auch in Baden-Württemberg darüber brauchen, wie sollen die Lösungen aussehen, wenn es für alle reichen soll.
Ohne Änderungen bei den Steuern für die Reichen, die Besteuerung von Vermögen, die Besteuerung der Börsenspekulation, die Besteuerung massiver Gewinne und hoher Einkommen wird es nicht gehen.
Unsere Forderungen zu Beginn der politischen Prozesse um den Armutsbericht 2012, die gesellschaftlichen Verhältnisse von Armut – Ungleichheit – Prekarisierung zu diskutieren, ist im Armutsbericht unterblieben. Insofern fehlt dem Armutsbericht die politische Vision insgesamt. Vieles ist dort positiv analysiert und diskutiert, auch die Beteiligung gesellschaftlicher Gruppen ging neue Wege. Doch was am Ende fehlt, ist die Offenheit einer Diskussion über die gesellschaftlichen Verhältnisse. Die Frage in welcher Gesellschaft wollen wir leben, die Diskussion der Gerechtigkeitslücke, die Debatte um die Ungleichheit, die Frage, wie sich globaler Frieden erreichen lässt, wie sich Krieg und Gewalt eindämmen und verhindern lassen, all diese Fragen sind nicht gestellt.
Dies wäre eine klare Antwort auf den rechten Populismus, der jetzt in die deutschen Parlamente einzieht. Es bildet sich eine politisch rechte Front in Europa von Frankreich, Belgien, Deutschland, der Schweiz, Österreich, der Slowakei, Polen, Ungarn, Griechenland, bis England, Dänemark, Schweden, Finnland.
Die Landesarmutskonferenz LAK-BW hat sich am 12.12.2015 und am 16.01.2016 ausführlich mit dem vorliegenden Armutsbericht auseinandergesetzt. Durch die intensive Mitarbeit im Präventionsbeirat zur Erstellung und Begleitung des Armutsberichts sowie unserer eigenen Mitwirkung am Bericht unmittelbar besteht eine hohe Identifikation mit dem vorliegenden Bericht. Dennoch bleiben wir hinsichtlich der Konsequenzen aus diesem Bericht skeptisch.
Wir formulieren unsere Einschätzungen in Thesen:
• Wir begrüßen den Ersten Reichtums- und Armutsbericht in Baden-Württemberg, weil er mit der bisherigen mangelhaften bzw. fehlenden Armutsberichterstattung in Baden-Württemberg Schluss macht. Wir erwarten die weitere kontinuierliche Armutsberichterstattung in Form eines Armutsbericht pro Legislaturperiode des Landtags.
• Der Beschluss des Landtages 2012, die Lage von Familien und Kindern in BaWü schwerpunktmässig zu untersuchen, erweist sich in der Rückschau als richtig, weil damit exemplarisch ein gesellschaftlicher Bereich die entsprechende politische Beachtung in der Sozialpolitik Baden-Württembergs erlangt hat.
• Positiv im Bericht ist, dass er zentrale Alltags- und Lebensbereiche bzw. Lebenslagen einbezieht: Arbeit, Erwerbslosigkeit, Gesundheit, Bildung, Behinderung, Teilhabe, Wohnen, soziale Exklusion. Diese Bereiche gilt es in einem weiteren Armutsbericht zu vertiefen und daraus Handlungsperspektiven für die Sozialpolitik und Gesellschaftspolitik in BaWü zu formulieren bzw. abzuleiten.
• Im Armutsbericht stehen Kapitel zur sozialen Exklusion und extreme Armut. An diesen Kapiteln haben wir in verschiedener Hinsicht mitgewirkt. Diese Lebenslagen wären per Forschungsprojekt zu untersuchen, da neben der allgemeinen Armutsgefährdung (materiell bei 15,2 %)die langsame, aber messbare Zunahme sozialer Ausgrenzung, Deklassierung und absoluter Armut (40 % des Median des Durchschnittseinkommens) auch in Baden-Württemberg vorliegt. Ebenso müsste sich ein Forschungsprojekt der zukünftigen Armutsberichterstattung (2016 – 2021) mit den stetig wachsenden prekären Lebenslagen auseinandersetzen.
• Die Stellungnahmen der einzelnen Beiratsmitglieder lesen sich in der Gesamtheit differenziert, aber auch in diverser Hinsicht als eine Wiederholung bereits bekannter Positionen. Auffallend war für uns, dass die Positionen des Arbeitgeberverbandes keine Sensibilität in Armutsfragen verraten, sondern die Illusion verbreiten mit traditionellen Mitteln Verbesserungen in der Beschäftigungspolitik bzw. eine Reduktion der Langzeiterwerbslosigkeit zu erreichen.
• Die Ausführungen und Forderungen der LAK-BW werden zwar im Bericht durch das Sozialministerium richtig zusammengefasst (SM fasst den Teil B zusammen), aber in den follow-up’s des SM (Teil C) finden sie keine gesonderte Berücksichtigung. Wie wenn es die Kapitel extreme Armut und Exklusion als auch die zahlreichen Einzelvorschläge der LAK-BW im Bericht nicht gäbe. Was ist der Grund? Unsere Vorschläge verlassen den üblichen Rahmen sozialpolitischer Justierungen bzw. Korrekturen. Wir fordern einen Paradigmenwechsel in der Sozialpolitik: Unmittelbare politische Korrekturen in der Sparpolitik/Austeritätspolitik der Agenda 2010 (Stopp der Altersarmut, der sozialstaatlichen Demontage etc) und Aufbau von Plattformen der politischen wie soziokulturellen Mobilisierung der Menschen in prekären Lebenslagen bzw. in Armutskontexten.
• Die Vorschläge des Sozialministeriums verzichten auf die Installierung einer Ombudsstelle auf Landesebene zur Koordinierung der Armutspolitik und ihrer Verankerung in den sozialen Bewegungen; der Ausbau der menschenrechtlichen Orientierungen (in der Landesverfassung) in einzelnen Lebensfeldern unterbleibt vollkommen. Auf solche Forderungen gibt es keine Reaktion der Landesregierung, nicht einmal eine Diskussion wird eröffnet.
• Es fehlt ein Kapitel mit der Frage der Implementierung der Bereiche Armut – Ungleichheit – Prekarität die Studieninhalte bzw. Forschungsbereiche der Hochschulen. Ein Forschungsprojekt zur Klärung von Inhalten der Module in Studiengängen könnte hier weiterhelfen.
• Insofern greifen wir unsere Idee und Forderung erneut auf:
Aufnahme und Ausbau von sozialen und kulturellen Grundrechten in der Landesverfassung Baden-Württemberg
Schaffung einer Ombudsstelle für Armutsfragen die genau diese gesellschaftliche Diskussion fokussiert und offen thematisiert
Würdigung unserer gemachten Vorschläge im Armutsbericht als notwendiger gesellschaftlicher Diskussion
• Der Beirat ist ein Teil des Diskurses, die Organisationen im Beirat sollten unter Federführung des Ministeriums einen gemeinsamen strategischen Ratschlag durchführen. Dann ginge der Blick über die Analyse und Deskription in Richtung Perspektiven und Prioritäten.
Die LAK-BW – Arbeitskomitee
Heidelberg am 19. März 2016
Liebe Freunde und Mitstreiter der LAK-BW,
am 19. Februar fand an der Hochschule für Soziales der FHNW in Basel unser trinationales Treffen von armutsbetroffenen Organisationen statt. Neben der Schweiz, Österreich und Deutschland nahmen diesmal auch unsere Freunde aus Mulhouse vom Weltbürgerhaus in Frankreich teil.
Die Schweizer Freunde schilderten an Hand der „Sozialhilfekonferenz Basel“ die soziale Lage in Basel. Danach konnten wir im „Restaurant du Coeur“ zu Mittag essen. Dem Restaurant ist eine Wärmestube für Wohnungslose angeschlossen. Nach dem Essen durften wir in einem sehr kurzen Stadtrundgang Basel „von unten“ sehen und erhielten einen flüchtigen Einblick in den Tagestreff von Wohnungslosen Menschen. Anschließend informierten die Sprecher der einzelnen Organisationen ihre jeweilige Armuts-Situation vor Ort.
Als Fazit dieses Treffens konnten wir gemeinsam feststellen, dass alle anwesenden Organisationen der jeweiligen Länder eine Gemeinsamkeit haben auf die wir die Regierungen in Europa aufmerksam machen müssen: nämlich die Bekämpfung der Armut. Deshalb haben wir beschlossen uns weiterhin zu vernetzen, zu unterstützen und zusammenzuarbeiten.
http://www.armutskonferenz.at/termine/programm-sozial-staat-zukunft-es-geht-nur-anders.html
Protokoll trinationales Treffen Teil 1.-2
Vergleich der Sozialleistungen in Europa
Trinationales Treffen des Koordinationskreis A-1
Armut im reichen Europa (Pressemeldung)
Zahl der Obdachlosen wächst: 440 in Pforzheim und im Enzkreis
Annähernd 23.000 Menschen in Baden-Württemberg sind obdachlos und leben in Unterkünften für Wohnungslose. Das sind so viele Menschen wie sonst in einer Kleinstadt leben. Zum ersten Mal hat das Sozialministerium die Zahl (Stand Oktober 2014) der Obdachlosen ermitteln lassen und vor wenigen Tagen veröffentlicht. Experten hatten vor einer Verschärfung des Problems gewarnt. In Stuttgart leben die meisten Obdachlosen, 3434 Menschen. Dahinter liegen die Landkreise Esslingen (1373) und Ludwigsburg (1142). In Pforzheim sind 304, im Enzkreis 136 und im Kreis Calw 121 Menschen obdachlos.
Die Studie wurde von der der Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung aus Bremen erstellt. „Die Zahl der Obdachlosen nimmt unserer Erfahrung nach zu“, sagte Jörg Mauter, Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg. Er arbeitet in der Karlsuher Wohnungslosenhilfe. Man müsse außerdem mit einer Dunkelziffer rechnen. Wer sich alleine auf der Straße durchschlägt, erscheine in keiner Statistik. „Die Zahlen aus der Studie sind extrem hoch“, sagte auch Martin Maier, Referent für Wohnungslosenhilfe beim Diakonischen Werk in Stuttgart.
Grund für die angespannte Situation sei der aufgeheizte Wohnungsmarkt mit geringem Angebot und hohen Preisen, darin sind sich die Experten einig. Wer im Niedriglohnsektor arbeite und seine Wohnung verlassen müsse, habe ein riesiges Problem, etwas Neues zu finden, berichtete Mauter. Seine Organisation müsse auch Familien in Notwohnungen unterbringen, denen es so ergangen ist. „Das sind Schicksale, die da kommen.“ In den vergangenen fünf Jahren sei Wohnraum noch knapper geworden. „Es gibt keine positive Aussicht, das wird so schwierig bleiben.“
Die Studie ist abrufbar unter: http://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-sm/intern/downloads/
RECHT AUF WILLKOMMEN – PLATTFORM WIDER ABSCHOTTUNG UND FREMDENFEINDLICHKEIT
Auch die Weihnachtskarte der Diakonie hat auf den ersten Blick nichts von festlicher Stimmung. Trotzdem zeigt sie die Wunder der Weihnachtsgeschichte, sagt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie in seiner Audio-Botschaft:
Flüchtende aufnehmen und Fluchtursachen beseitigen – mit dieser zentralen Forderung hat sich anlässlich des Internationalen Tages der Migranten (18. Dezember) eine zivilgesellschaftliche Initiative an die Öffentlichkeit gewandt. Gründer der „Plattform wider Abschottung und Fremdenfeindlichkeit“ sind das globalisierungskritische Netzwerk Attac, das Institut Solidarische Moderne, die Menschenrechtsorganisation Medico International sowie die christliche Zeitschrift Publik-Forum.
Zu den unterzeichnenden Organisationen gehören etwa Oxfam Deutschland, Pax Christi, Fian Deutschland, die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), das Forum Umwelt und Entwicklung, die Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitsloseninitiativen, die Nationale Armutskonferenz sowie der Bayerische Flüchtlingsrat.
http://www.epo.de/index.php?option=com_content&view=article&id=12218:recht-auf-willkommen-plattform-wider-abschottung-und-fremdenfeindlichkeit-gegruendet&catid=95&Itemid=100067
In diesem Sinne frohe Weihnachten und auf weiterhin gute Zusammenarbeit im neuen Jahr!
Liebe Mitstreiter und Mitstreiterinnen, liebe Freunde der LAK-BW,
heute morgen wurde um 11 h im Sozialministerium der 1. Armuts- und Reichtumsbericht Baden-Württemberg auf einer Landespressekonferenz, zu der Katrin Altpeter einlud, veröffentlicht.
Tag des Armutsberichts 27.07.2015 (Doris Kölz)
PM 77_23.11.2015_Armut-muss-entschieden-bekämpft-werden
www.swr.de Armutsfalle – Katrin Altpeter legt Armutsbericht BW vor
Armuts- und Reichtumsbericht (Diakonie Baden)
Diakonie Württemberg begrüßt Veröffentlichung des Armuts- und Reichtumsbericht
4-PM137 Armuts- und Reichtumsbericht-1
Anlage zur Pressemitteilung Armuts- und Reichtumsbericht (Ulrike Hahn)
PMARB23112015 (Ulrike Hahn)
Der Arbeitskreis der LAK-BW traf sich am 14.11.2015 zu seiner monatlichen Sitzung in Rottweil.
Zu Beginn der Sitzung legten wir auf Grund der Ereignisse vom Vortag in Frankreich eine Gedenkminute für die Verstorbenen und Verletzten ein. Die LAK-BW verurteilt diese terroristischen Anschläge und nimmt Anteil an der Trauer der Hinterbliebenen.
Tagesordnungspunkte der Sitzung waren unsere vergangenen Aktionen im Oktober: Die Aktionswoche vom 12. – 18.10. sowie der Weltarmutstag am 17.10. in Stuttgart; das NAK-Treffen vom 02. und 03.10. in Köln und das BMAS Treffen am 07.10. in Berlin. (Die Berichte hierzu findet ihr auf dieser Homepage veröffentlicht.)
Die LAK-BW arbeitet auch mit der Landesarbeitsgemeinschaft von Arbeitslosen-Initiativen in Baden-Württemberg zusammen und trifft sich regelmäßig. Desweiteren gab es ein Treffen mit Wissenschaftlern aus den angrenzenden Ländern Österreich und der Schweiz in dem schönen Dornbirn im Vorarlberg, mit denen wir schon seit Beginn der LAK eng zusammenarbeiten.
Mögliche Planungen für das Jahr 2016:
Die Fortführung des Sozialpolitischen Ratschlags, der (Wieder-)Aufbau der Landesarbeitsgemeinschaft wohnsitzloser Menschen in Baden-Württemberg und der Bundesbetroffenen-Initiative, die Fortführung der Woche der Armut, die Zusammenarbeit mit der LAGALO und der NAK sowie eine Zusammenarbeit mit den angrenzenden Ländern Schweiz, Österreich und evtl. Frankreich
wir laden die Mitglieder der LAG zu einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung für Samstag, den 24.10.2015, 13.30 Uhr nach Rottweil in die Wärmestube der AWO, Suppengasse 2 ein.
Innerhalb der Landesarmutskonferenz LAK-BW haben wir am 01.08.2015 diese Mitgliederinitiative beraten, weil die LAG e.V. zu den Gründungsorganisationen der LAK-BW vom 10.03.2012 gehört. Verschiedene Mitglieder haben nun die Einladung persönlich unterzeichnet.
Es gibt einen Mitgliederkreis und einen Unterstützerkreis, letztlich ist am 24.10. 2015 festzustellen, wer für die Vorstandswahl stimmberechtigt ist. Stimmberechtigt ist, wer der LAG als Mitglied spätestens bei dieser Vorstandswahl angehört.
Da wir seit November 2013 keinen handlungsfähigen Vorstand der LAG haben, tritt die Mitgliederversammlung an dessen Stelle und wählt satzungsgemäß einen neuen Vorstand. Der Vorstand besteht aus 5 Personen, zzgl. max 5 Beisitzerinnen.
Die Landesarmutskonferenz LAK-BW hat sich um die Organisation dieser Mitgliederversammlung gekümmert. Da in der LAK-BW Personen aktiv sind, die gleichzeitig Mitglieder bzw. Gründungsmitglieder der LAG von 1999 sind, besteht jetzt konkrete Aussicht den jahrelangen Stillstand zu beenden.
Wir bitten Thomas Rutschmann die Einladung an die Wohnungslosenhilfe-Einrichtungen der Caritas in Baden per mail weiterzugeben. Wir bitten Martin Maier vom DW Württemberg, die WLH- Einrichtungen in Baden-Württemberg, die in der Liga BW organisiert sind, zu informieren.
Wir stellen dieses Schreiben und die Einladung zum 24.10.2015 auf die homepage der LAK-BW, um es öffentlich zu machen.
Am 10.03.2012 wurde in Offenburg die Landesarmutskonferenz gegründet.
Kurzfilm des SWR über die Gründung der Landesarmutskonferenz.
BADEN-WÜRTTEMBERG – MUSTERLAND GUTER ARBEIT? Befunde zur Prekarisierung der Arbeit in Baden-Württemberg und gewerkschaftliche Forderungen