Deutsche Literaturnobelpreisträger und ihre „Zigeuner“
Manuskript des Vortrags von Prof. Dr. Wilhelm Solms
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Der Germanist und Antiziganismusforscher Wilhelm Solms hat die Werke der 13 deutschsprachigen Literaturnobelpreisträger nach Passagen über Roma und Sinti durchsucht. Bei neun ist er fündig geworden. Die Ergebnisse stellte er am 26. November 2013 im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg vor. Nun hat das Zentrum den Vortragstext auf seiner Website publiziert. Romani Rose schreibt in seinem Vorwort:
(Der Vortragstext) zeigt ebenso anschaulich wie eindringlich auf, dass Feind- und Zerrbilder vom „Zigeuner“ auch in die sogenannte Hochkultur eingegangen sind: Deutsche Literaturnobelpreisträger haben „Zigeuner“-Stereotypen in ihren Werken aufgegriffen und damit zu ihrer Legitimierung und gesellschaftlichen Verankerung beigetragen. Doch Wilhelm Solms würdigt auch jene mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Autorinnen und Autoren, die „Zigeuner“-Klischees kritisch hinterfragen und ihrer sozialen Funktion auf den Grund gehen.