11 Thesen „Vom sozialen Rand ins gesellschaftliche Zentrum“
Stuttgart, den 18.10.2024
1.These
Die Gründung der Landesarmutskonferenz in 2012 war ein Akt der Selbstermächtigung # von unten.
2.These
Die Erweiterung der Landesarmutskonferenz in 2014 um die Verbände der Wohlfahrt und den Landes DGB bietet die Chance, die Armutsbekämpfung in Baden-Württemberg gemeinsam zu verfolgen.
3.These
Inhaltlicher Ansatz ist vor allem das Gründungsprotokoll der Landesarmutskonferenz 2012 und die Charta der Gemeinsamen Landesarmutskonferenz von 2014.
4.These
Der Beirat zur Armutsbekämpfung beim Sozialministerium, die modulare Armutsbericht-erstattung sind gute Grundlagen für eine Sensibilisierung in der Frage nachhaltiger sozialer Gerechtigkeit. Das jährliche Format „Armut und Teilhabe“ sichert den Austausch aller Akteure, bezieht die Basis unmittelbar ein.
5.These
Die jährliche Aktionswoche „Armut bedroht alle“ besteht seit 2004. Sie bündelt thematisch die Armutsdebatte in der Zivilgesellschaft und garantiert den Dialog von Basisvertretern, Verbänden, dem DGB und den Sozialpolitikern des Landtages.
6.These
Dem Sozialausschuss, dem Landtag, den Fraktionen in Regierung und Opposition, obliegt die politische Steuerung des Prozesses. Hier entscheidet sich, ob die Chancen der Beteiligung, der sozialen Integration wachsen. Wir setzen sehr auf den jährlichen Austausch im Rahmen des Landespolitischen Gesprächs, wie heute.
7.These
Wir erwarten eine zunehmende gesellschaftliche Auseinandersetzung um gemeinsame Ressourcen. Die Garantien des Sozialstaates, der Menschen- und Grundrechte sind gefährdet
8.These
Wie sollen Förderungen von Institutionen wie der Landesarmutskonferenz angesichts eines Kampfes um Ressourcen garantiert bleiben? Dies betrifft wahrscheinlich viele Felder des Sozialen, wo prekäre Lebensverhältnisse vorliegen.
9.These
Wir erwarten, dass sie als Landtagsfraktionen bereit sind, die eingeschlagenen Wege einer konsequenten Armutsbekämpfung fortzusetzen. Dies auch dann, wenn Regierungskonstellationen sich verändern.
10.These
Wir setzen auf Partnerschaft, auf Dialog. Wir setzen auf wechselseitiges Vertrauen, auf Fachverstand, auf politischen Willen, auf menschliche Nähe und Respekt.
11.These
Wir danken dem Landesparlament für die Chance, vom sozialen Rand ins gesellschaftliche Zentrum zu gelangen.
Doris Kölz
Delegierte der lak-bw