11 Thesen (20 Jahre Aktionswoche 2004 – 2024)

Aktionswoche „Armut bedroht Alle!“ 2004 – 2024:

20 Jahre Einsatz für Soziale Gerechtigkeit

(Station der geschichtlichen Entwicklung)

  1. Station

Die politische Analyse im Jahr 2004: Ursache für einen gesellschaftspolitischen Bruch! Einerseits drohende Zerstörung der Idee des Sozialstaates, andererseits Einstieg in den Siegeszug einer neoliberalen Agenda 2010.

  1. Station

Die Aktionswoche 2004 war zunächst ein Aktionstag im Mai 2004, beschlossen in Stuttgart im Januar 2004, vorgeschlagen von Basisvertretern obdachloser Menschen den Verbänden der Wohlfahrt.

  1. Station

Die beiden nächsten Aktionstage in 2005 und 2006 werden noch gemeinsam von Basis bzw. Profession vorbereitet, doch ab 2007 verzichten die Verbände auf eine Basisbeteiligung. Die Verbände sind der Diskussionen müde und beginnen die Aktionswoche in die eigenen Hände zu nehmen.

  1. Station

Die Aktionswoche als „Armutswoche“ im Herbst des jeweiligen Jahres verlief an bedeutet und wird nur noch punktuell von 2007 – 2012 durchgeführt.

  1. Station

Durch die Gründung der Landesarmutskonferenz  von unten im Jahre 2012 kommt Bewegung in die Aktionswoche „Armut bedroht Alle!“ Elemente der Basis von 2004 und der gegründeten Landesarmutskonferenz von 2012 schliessen sich mit einer gemeinsamen Initiative von Verbänden der Liga der freien Wohlfahrtspflege und Gewerkschaften zu einer Gemeinsamen Landesarmutskonferenz LAK-BW 2014 zusammen. Sie gestalten erstmals ieder eine gemeinsam abgestimmte Aktionswoche.

  1. Station

Diese Entwicklung wird von vielen vor Ort in der Fläche des Landes nicht gesehen, gar abgelehnt. Sie bleiben ihrem Ziel einer weitgehend entpolitisierten Armutswoche treu.     

  1. Station

Die gemeinsame LAK-BW orientiert sich ab 2015/2016 an einem landespolitischen Konzept der Aktionswoche. Zentrale Veranstaltungen in Stuttgart, offene Veranstaltungen in Baden-Württemberg vor Ort und in der Fläche. Die Liga BaWü gibt die Steuerung der Aktionswoche endgültig 2017 an die Gemeinsame LAK-BW weiter.

  1. Station

Die Aktionswoche „Armut bedroht alle!“ Sie bekommt ein eigenes Profil:

  • Montag – Landes-Pressekonferenz
  • Dienstag – Inhalt der jeweiligen Aktionswoche dient als Thema
  • Mittwoch – Tag der Basis (Weltarmutstag!)
  • Donnerstag – Tag der Begegnung und des Austausches mit Netzwerken, Menschenrechtsbüros, Erinnerungsarbeit, Literaturlesung
  • Freitag – Landespolitisches Gespräch mit Vertretern der Fraktionen des Landtages
  1. Station

Die gemeinsame Landesarmutskonferenz in Form von NW 1 und NW2 ist Mitglied der Nationalen Armutskonferenz (nak). Die LAK-BW hat derzeit die Geschäftsführung der AG der Landesarmutskonferenzen. Die AG der Landesarmutskonferenzen verabredet jährlich ein Thema, das dem Weltarmutstag zugeordnet wird. In 2024: Die Würde von Menschen in Armutslagen ist unantastbar!

  1. Station

Die Aktionswoche „Armut bedroht alle!“ hat nach 20 Jahren ihre Berechtigung nicht verloren. Nach wie vor leben viele Menschen und Familien auch in unserem Bundesland in Zonen der Armutsgefährdung. Dies macht eine konsequente Politik der Armutsbekämpfung notwendig, die darauf aufbaut, dass sie die notwendigen Akteure zusammenbringt. Weitere Bündnispartner engagieren sich in der Aktionswoche, wie z.B. das Bündnis gegen Altersarmut und der Landesfamilienrat

  1. Station

Das große Engagement geht weiter! Die bestehenden Netzwerke und Bündnisse sichern das demokratische Niveau der Debatte und Lösungen. Ohne Lobby, ohne sozialwissenschaftliche Fundierung, ohne politischen Willen gibt es keinen gesicherten Sozialstaat weder in Deutschland noch in Baden-Württemberg.

 

25.09.2024

Roland Saurer und Michael Karmann

Sprecher der LAK BW Netzwerk I und II