Wir wurden von Roland Saurer im Namen der LAK BW in Bad Wurzach eingeladen.
An diesem Tag wurde der Tochter von Sepp Mahler, einem außerordentlichen Maler, der dem Literaturkreis der Vagabunden zugehörte, ein Literaturpreis verliehen.
Daran nahmen so viele Menschen, sowie hochrangige Persönlichkeiten teil….sowie wir, die über den Rhein fuhren, um unsere Freunde und Genossen im Kampfe gegen Armut und für Gleichberechtigung zu treffen. Wir waren zehn dabei, und waren stundenlang gefahren ( es war eine lange Strecke)…. und spät angekommen!
Trotzdem und auch wenn keine Übersetzung möglich war, da wir in verschiedenen Räumen sassen, konnten wir das Wesentliche des Vorgehens fassen.

Für uns hatte dieses Treffen an einem wunderbaren Ort, wo Steine und Gebäude so schön zur Umgebung passen, hatte zwei Zwecke:

– Zuerst ging es darum, zu beweisen, daß Kultur nicht vor der Tür der Bourgeoisie hält, sondern allen gehört, auch denjenigen, die auf der Straße leben, die Vagabunden genannt werden, den Ausgeschlossenen der Warengesellschaft.

– Sepp Mahler stand für diese Bruderschaft der Vagabundenliteratur , die Menschen auf Augenhöhe, aber nicht auf ihrer Ebene betrachtet, und wird immer dafür stehen : diese Menschen, die ohne Geld leben und überleben, und doch vom GUTEN träumen, von einer Gesellschaft, die lernt, Vermögen, Macht und …..Wissen verteilen.
Vielleicht werden sie den Überlebensmitteln vorenthalten, aber sie versinnbildlichen eine reale Utopie.

Unser Freund Karl, der eine neue Dichtungsform erfand, indem er mit Wörtern spielt, die er in Slam und Rapp verwandelt, genoss es, dieses magische Wort „ Aufteilung“ als Schlüsselwort der Gegenwart zu benutzen.

Und meinetwegen, als Sohn eines Widerstandskämpfers, der gegen die NS kämpfte, auch wenn er kein Wort französisch sprach, ich fühlte mich in dieser Umgebung wie zuhause!
Ich verstand, daß Sepp Mahler und seine Freunde den gleichen Kampf führten, gegen diese Geißel, die braune Pest, die ein Gebiet, die WELT heißt, erobert hatte.

Und so wurde der Brüderschaftspakt, der uns mit unseren Freunden und Genossen aus Baden Württemberg verbindet, vollkommen gerechtfertigt : denn jenseits der Worte erleben wir gemeinsam Erfahrungen und konkrete Projekte.

So, ….erlauben Sie, daß ich Roland, Doris und ihren Freunden herzlich danke: die Verbindung einer aktiven Brüderschaft wird uns weiter zusammenhalten.