Bad Wurzach, 17.06.2023, Leprosenhaus
Frau Adelgund Mahler, die Tochter des Sepp Mahler (1901 – 1975), kam im vergangenen Oktober 2022 nach Stuttgart. Dort entstand die Idee einer Kooperation mit ihr und dem Erbe des Vaters, Sepp Mahler.
Unterstützt wurde die Idee durch die Ausstellung im Roten Haus in Meersburg im Herbst 2022, wo rund 100 Werke des Sepp Mahler präsentiert waren. Diese Ausstellung besuchten Doris Kölz und Roland Saurer von der lak-bw. Der Katalog dieser Ausstellung wanderte durch ganz Oberschwaben bis nach Frankreich.
Zwischen Frau Mahler und Roland Saurer entwickelte sich ein umfangreicher Dialog, eine intensive briefliche Korrespondenz seit Dezember 2022. Es entstand die Idee, am 17.06.2023 eine Veranstaltung zu machen: eine Kooperation des Mahler-Archivs, des Fördervereins Sepp Mahler und der Landesarmutskonferenz Baden- Württemberg. Diese sollte in Bad Wurzach stattfinden, vielleicht im historischen Leprosenhaus, in der dort angebauten Kapelle. Zu diesem Ereignis sollte es einen Zuspruch der Stadt Wurzach geben wie auch seitens des Landers Baden-Württemberg, am besten durch das Sozialministerium. So haben Bürgermeisterin Scherer und Landes-Sozialminister Manne Lucha an diesem Treffen in Bad Wurzach teilgenommen. Wichtig war auch, dass es einen Beitrag der lak-bw (Roland Saurer) zur Geschichte und Bedeutung des Gregor Gog, der Zusammenarbeit von Gog und Mahler in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts geben sollte, sowie eine Interpretation der Bedeutung für heute. Der bereits langjährig mit Sepp Mahler und seiner Person konfrontierte Schriftsteller Manfred Bosch, Konstanz sollte zum Komplex Mahler sprechen, der Kulturprofessor Knubben zur Perspektive des Mahler-Archivs und des Maher-Hauses in der Ravensburgerstrasse 21.
Mit zum Programm gehörte die eigentliche Preisverleihung der lak-bw des Gregor -Gog -Preises 2023 an Sepp Mahler posthum. Die gesonderte Urkunde wurde Frau Mahler in einem denkwürdigen Akt überreicht.
Nach einer Mittagspause mit Versorgung und Kommunikation von rund 120 Personen, sprach um 14 Uhr der Schriftsteller Markus Ostermair /München über die „Leerstelle des Thema Armut, Ausgrenzung, Prekarität in der herrschenden Literaturlandschaft“. Dies dauerte eine Stunde mit anschließender interessanter Diskussion von rund 50 Personen.
Zum Rahmenprogramm trugen die Räumlichkeiten der Kapelle, des Leprosenhauses, ein Schüler-Vagabundenchor, eine Geigerin mit Einzelprogramm bei. Die Versorgung der zahlreichen Gäste war gesichert mit einem Suppeneintopf, mit Kuchen und Getränken den ganzen restlichen Tag über.
Seitens der lak-bw nahmen rund 10-12 Aktive in Bad Wurzach teil. Ebenso rund ein Dutzend Gäste aus Frankreich (Mulhouse) waren angereist. Aber auch Menschjen wie Prof. Walz aus Weingarten, Anja Dargatz aus Stuttgart oder auch Jürgen Schock von der Neuen Arbeit Stuttgart.
Dieses Treffen bewegte wahrscheinlich viel. In den beteiligten Organisationen, deren VertreterInnen, bei den politischen Repräsentanten des Oberschwäbischen Raums, in der erkennbaren Zivilgesellschaft Oberschwabens. Aber auch bei Frau Adelgund Mahler persönlich wie auch beim Vorsitzenden des Fördervereins, Herrn Gorzalka, der diesen Tag erfolgreich moderierte.
Die Rückmeldungen zum Tag, zu den Inhalten und den Botschaften waren enorm. Auch die Akzeptanz der Landesarmutskonferenz in diesem Kontext war bedeutsam und echt.
Zu diesem Ereignis soll eine Dokumentation incl. Bilddokumentation erscheinen.
gez. Roland Saurer
Sprecher lak-bw