Schwabo, 03.09.2022: „Strobl greift Arbeitslose an“
Sehr geehrter Herr Innenminister Strobl,
was Sie den Arbeitslosen vorwerfen sollten Sie sich selbst fragen! Mangelnde Motivation, zu seinen Taten zu stehen! Den Weiterbestand von „Fordern und Fördern“ zu proklamieren, verkennt leider die Lage völlig.
Diejenigen, die unter den bisherigen Hartz IV -Konditionen ihr Leben gestalten mussten, haben die Repression dieses Gesetzes satt. Es entwürdigt Menschen und Biographien, es verhindert systematisch, dass sich Menschen engagieren und sich einmischen in das politisch gesellschaftliche Leben.
Sie sollten sich lieber Ihren eigenen Manipulationen widmen! Wenn Sie Anstand hätten, würden Sie zurücktreten als Innenminister dieses Landes, Sie haben das Recht gebeugt und die Rechtsordnung missachtet.
Man kann von Glück sagen, dass das Bürgergeld kommen wird, auch wenn es nicht in dieser Deutlichkeit und inhaltlich sein wird wie wir uns das vorstellen könnten. In diesem kritischen Sinne unterstützen wir das Projekt der Bundesregierung. Die Frustrationen der Jobcenter-Mitarbeiter, Macht zu verlieren sind uns bekannt. Gut so, dass es so ist!
Die Jobcenter müssen umlernen, sich den Menschen als Partner anbieten, eine andere Kultur des Miteinanders entwickeln.
Wir als Landesarmutskonferenz Baden-Württemberg e. V. sind empört über Ihre Manieren die VerliererInnen in dieser Gesellschaft, deren massive Armutsgefährdung und Ausgrenzung für Ihre politischen Profilierungen zu nutzen. Lassen Sie das bitte sein und tragen Sie die Reformen des Bürgergeldes mit. Sie sollten politischen Krawall auf sich selbst anwenden, dann wäre diesem Bundesland weit besser gedient.
Wir laden Sie ein an der Aktionswoche 2022 im Oktober teilzunehmen, sie greift „Armut im Klimawandel“ thematisch auf und sucht nach Antworten die vielfältigen Auswirkungen der Krisen in diese Welt bzgl. der Lage der Prekären zu thematisieren.
Mit freundlichen Grüssen
Roland Saurer
Sprecher der Landesarmutskonferenz Baden-Württemberg e. V.
Lak-bw e. V., c/o Roland Saurer