Schere zwischen Arm und Reich nach wie vor zu hoch

Die Landesarmutskonferenz LAK Niedersachsen
begrüßt den aktuellen Armutsbericht des Paritätischen. Dieser Armutsbericht bringt den Zustand unserer Gesellschaft auf den Punkt: Wir sind eine geteilte Republik! Die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich ist nach wie vor viel zu hoch und sie wächst weiter. Die Armut in Deutschland ist auf einen neuen Höchststand von 15,7 Prozent angestiegen, so der Befund des armutsbericht-2017 des Paritätischen Wohlfahrtsverbands. In Niedersachsen ist die
Quote von 2014 auf 2015 von 15,8 auf 16,5 Prozent gestiegen. Jeder sechste Niedersachse ist von Armut bedroht. Die Armutsgefährdungsschwelle von 60 Prozent des mittleren Einkommens lag 2015 in Niedersachsen für einen Einpersonenhaushalt bei 930 Euro.
Der Bericht erscheint dieses Jahr wieder unter Mitwirkung weiterer Verbände und Fachorganisationen, darunter diverse Mitglieder der Landesarmutskonferenz. Voraussetzung für eine offensive Armutsbekämpfung ist ein rigoroser Kurswechsel in der Steuer- und Finanzpolitik. Die Flüchtlingssituation lässt Befürchtungen wachsen, dass sozial benachteiligte Gruppen gegeneinander ausgespielt und soziale Konflikte auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen werden. Angesichts wachsender rassistischer Übergriffe und Sympathien für rechtspopulistische Parteien stellt sich die Frage: Wem nützt eine geteilte Republik?
Die LAK Sprecher Martin Fischer (Diakonie in Niedersachsen), Meike Janßen (SoVD Niedersachsen) und Lars Niggemeyer (DGB Niedersachsen) fordern:
„Zehn Prozent der Haushalte verfügten im Jahr 2013 über 52 Prozent des Nettovermögens.
Die unteren 50 Prozent der Haushalte verfügten 2013 über ein Prozent des Nettovermögens.
Vor diesem Hintergrund müssen sich gerade die sogenannten „Superreichen“ unserer Gesellschaft fragen lassen, ob sie nicht endlich einen angemessenen Beitrag für mehr Steuer- und Verteilungsgerechtigkeit leisten wollen.
Wir fordern höhere Steuern auf hohe Einkommen, Vermögen und Unternehmensgewinne. Das verringert die soziale Ungleichheit und verbessert die öffentlichen Finanzen.
Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen wird ihren Fachtag 2017 unter das Motto stellen: Reichtum verpflichtet! Der Fachtag ist offen für alle Interessierte und findet traditionsgemäß am Weltarmutstag, dem 17.10.2017, statt.“
Die Landesarmutskonferenz LAK Niedersachsen fordert alle Akteure auf, die Armut endlich nachhaltig zu bekämpfen.
Die Landesarmutskonferenz LAK Niedersachsen wurde 1995 gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss von Verbänden, Gewerkschaften und Initiativen. Infos über die LAK
Niedersachsen auf www.landesarmutskonferenz-niedersachsen.de .
Mit der Bitte um Berichterstattung und freundlichen Grüßen
Die LAK Sprecher/innen:
Martin Fischer, Sprecher LAK Niedersachsen
(Diakonie in Niedersachsen; Fon: 0511 360-190; Mobil: 0170 9871687)
Meike Janßen, Sprecherin LAK Niedersachsen
(SoVD Niedersachsen; Fon 0511 7014813)

armutsbericht-2017