Liebe Freunde, Mitstreiter und Interessierte,
am 11. Februar veranstaltete die LAK-BW ihre 2. Straßenaktion in Form eines Infostandes in Ludwigsburg. Als Aktive waren Anne, Corinna, Sylvia, Richard, Hans, Doris, Eberhard, Siglinde und Roland dabei.
Leider bekamen wir nicht den von uns gewünschten Standplatz hinter der Kirche, sondern mussten auf den Marktplatz am Marktbrunnen unseren Pavillon aufschlagen. Dies erwies sich aber im Nachhinein als Glücksfall, weil in Ludwigsburg der wöchentliche Markt stattfand und deshalb viele Besucher ihren Wochenenddeinkauf machten.
Anne, Corinna, Sylvia und Richard bauten ab 10 h unter den Blicken der Marktbesucher ihren Pavillon auf, den wir mit selbst hergestellten und laminierten Plakaten dekorierten und legten Informationsmaterial auf dem mitgebrachten Tapeziertisch und auf dem Boden aus. Als wir Beate und ihre kleine Tochter, unser Highlight, anzogen und in einen Schlafsack einpackten, zogen wir alle Blicke auf uns und kamen mit den Besuchern ins Gespräch. Immerhin sind Beate und ihre Tochter obdachlos und müssen bei diesen eisigen Temperaturen auf der Straße leben. Beate zog vor allem kleinere Kinder in ihren Bann. Diese frugen regelmäßig ihre Eltern was auf den Schildern steht und wollten Erklärungen haben.
Wir versuchten auch die Ludwigsburger Bevölkerung zu animieren sich neben Beate kurz auf den Boden zu legen, damit sie ein Gefühl und Gespür dafür bekommen wie es sich anfühlt auf der Straße zu übernachten – ohne ein wärmendes Bett und den Schutz eines Daches über den Kopf, und damit sämtlichen Witterungen der Natur, und möglichen Angriffen von außen, ausgesetzt zu sein. Dies fand in der Bevölkerung keinen Anklang. Nur Roland, Sylvia und 2 Kinder legten sich neben Beate hin.
Richard erstellte eine kurze Filmdokumentation über unsere Aktion und befragte die Aktiven über ihre Motivation diese Aktion durchzuführen. „Diese Aktion bedarf meine Unterstützung, weil Verhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland
bestehen, die nicht mehr länger tragbar sind. Es werden Abgrenzungen und Bereicherungen in exorbitanten (gigantischen) Maßen praktiziert. Diesen will ich entgegen wirken und aufklären“, war vielfach von den Beteiligten zu hören.
Wir möchten uns bei allen aktiven Mitstreitern aus der LAK-BW und dem Erwerbslosenausschuss Stuttgart sowie allen Besuchern recht herzlich bedanken. Mein ganz persönlicher Dank geht an die Vorbereitungsgruppe dieser Aktion, ohne euren persönlichen, unermüdlichen Einsatz und eure Ideen wäre diese Aktion nicht zustande gekommen. Mein Dank gilt ebenso Roland, ohne seinen unermüdlichen, persönlichen Einsatz in den letzten 5 Jahren gäbe es die LAK-BW in dieser Form gar nicht.
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 1948