Verbände und Betroffene fordern mehr und zielgerichtere Unterstützung für Alleinerziehende. So schlägt das Deutsche Kinderhilfswerk unter anderem steuerliche Entlastungen vor, damit Alleinerziehende nicht länger schlechter gestellt seien als Paare mit Kindern. Auch pochen die Familienorganisationen wie der Verband Alleinerziehender Mütter und Väter auf bessere Kinderbetreuung in Randzeiten sowie familienfreundlichere Arbeitszeitmodelle, damit Alleinerziehende überhaupt die Möglichkeit haben, ein angemessenes Einkommen zu erwirtschaften.
«Gerade Alleinerziehende brauchen gute und auskömmliche Arbeit, und sie brauchen gute und flexible Betreuungsangebote, um dieser Arbeit nachzugehen», fasste Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, zusammen. Frauen müssten zudem bessere Qualifizierungschancen erhalten, betonte Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK.
Die Bertelsmann-Stiftung sieht vor allem Reformen beim Unterhalt für geboten: Zahlt der Unterhaltspflichtige nicht, haben Alleinerziehende zwar Anspruch auf einen Vorschuss – allerdings nur sechs Jahre lang und nur für Kinder unter zwölf Jahren. «Das ist eine Regelung, die die Kinder überhaupt nicht im Blick hat», kritisierte Studienautorin Antje Funcke. Auch brauche es bessere Möglichkeiten, um die Ansprüche auf Unterhalt durchzusetzen. Auch Politiker der Grünen sowie der CDU/CSU-Fraktion sehen Reformbedarf beim Unterhaltsvorschuss.