Am 04.03. trafen sich ca. 20 Kollegen und Kolleginnen in der Arbeiter-Bildung Reutlingen e.V. zu ihrer vierteljährlichen Konferenz.
Zu Beginn der Konferenz, die Klaus-Peter Spohn-Logé leitete, gedachten wir den Verstorbenen der letzten 3 Monate (unter anderem Peter Langos).
Danach standen die Berichte der einzelnen Kollegen aus ihrer Beratertätigkeit auf der Tagesordnung. In den Berichten wurde deutlich dass immer mehr Flüchtlinge und andere EU-Bürger, welche der deutschen Sprache nicht mächtig sind in den SGB II Beratungen aufschlagen. Teilweise treten sie sehr massiv auf und stellen Forderungen an die Jobcenter bzw. Berater, die niemand erfüllen kann. Unter anderem erwarten sie, dass die Jobcenter bzw. Berater ihnen Wohnungen zur Verfügung stellen oder zuweisen.
Klaus-Peter sprach als weiteren Punkt die bevorstehende Landtagswahl an. Egal wie die Wahl ausgeht, die LAGALO muss um ihren Erhalt weiter kämpfen.In diesem Zusammenhang wurde auch der baden-württembergische Armutsbericht angesprochen. Wir hoffen natürlich alle, dass die neue Regierung mit ihm arbeitet und die Ausgangslagen verbessert werden sowie die Fortführung dessen. Ebenso wurde die Sozialstadtplanung der Städte angesprochen. In Mannheim, Stuttgart und Pforzheim erheben die Städte Daten über die genaue Zusammensetzung ihrer Einwohner (Erwerbstätigkeit, Einkommen, Wohnung, Herkunft, Alter, Kinder usw.) und stellen diese zum Download auf ihre Homepage bzw. bieten diese gegen Kostenerstattung in gedruckter Form an.
Als dritter Tagesordnungspunkt wurde der bisherige Planungsstand der Aktionswoche gegen Armut, die vom 17. Oktober bis 23. Oktober stattfindet, besprochen. Die Aktionswoche steht dieses Jahr unter dem Motto „Es ist genug! …Genug für alle! Prekäre Lebenslagen und Teilhabe in Baden-Württemberg.“
Die Aktionswoche ist eine Veranstaltung die Liga und LAK-BW gemeinsam und gleichberechtigt vorbereiten und durchführen.
Im Jahr 2016 werden die Veranstalter der Aktionswoche sich mit den Inhalten des Ersten Armuts- und Reichtumsberichts Baden-Württemberg befassen. Aus diesem Bericht, der Ende 2015 in gedruckter Form erschienen ist, werden speziell die Themenfelder „Bildung/Kultur“, „Teilhabe/Partizipation“, „Arbeitsmarkt/Arbeit“ und „Wohnen/Wohnungsnot“ aufgegriffen und vertieft – auch hinsichtlich der deutschen und europäischen Flüchtlingspolitik.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Landesarmutskonferenz. Corinna berichtete, dass die LAK unter anderem auf europäischer Ebene arbeitet und sich in Basel mit dem „Kooperationskreises aus A-CH-F-D zum Themenkomplex Armut-Ungleichheit – Prekarität“ getroffen hat. Diesem Kooperationskreis gehören 2 Landesarmutskonferenzen (Vorarlberg/LAK-BW), BasisvertreterInnen, französische Aktivisten, Professionelle der Socialwork und Sozialwissenschaftler an. Außerdem haben die Basisgruppen der LAK-BW weitere Initiativen in Richtung Wiederbelebung von LAGW BaWü und BBI ergriffen und befördert. Die LAGW BaWü kümmert sich auf Landesebene um wohnungslose Menschen, die BBI, als Bundesbetroffenen-Initiative wohnungsloser Menschen macht dies auf Bundesebene. Beide Initiativen bestehen seit Anfang der 90er Jahre und lagen über längere Zeit brach.
Ebenso zur Sprache kam die Erwerbslosen-Tagung in Bad Boll. Die Tagung steht unter dem Motto „Bezahlbares Wohnen“ und findet vom 04. – 06. Juli statt. Der Flyer dazu ist in Vorbereitung und wird spätestens im Mai herausgegeben.
Zum Schluss der Sitzung wurde noch die diesjährige Erwerbslosen-Schulung für Mitarbeiter in Bad Herrenalb im Haus der Kirche angesprochen. Sie findet vom 18. bis 19. April statt. Als Referent ist der Bremer Rechtsanwalt Günter Brauner gewonnen worden.